„Der Bayerische Landtag will die Todesfälle nach plötzlichem Herztod verringern. Er hat deshalb eine halbe Million Euro in den Staatshaushalt eingestellt, die für die Anschaffung zusätzlicher AED = automatisierten externen Defibrillator sowie für die Aktualisierung der Daten über vorhandene AED verwendet werden sollen. Die Gesundheitsregion Plus Dachau wurde hierfür vom Bayerischen Innenministerium als Pilot-Region ausgewählt. Sie sammelt seither deshalb Daten über die im Landkreis Dachau vorhandenen AED und macht Vorschläge, an welchen Orten die Anbringung zusätzlicher AEDs am meisten Sinn und Nutzen hat.
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Viele Firmen, öffentliche Plätze und Gebäude sind mittlerweile mit automatisierten externen Defibrillatoren ausgestattet. Die Geräte sind so gestaltet, dass Laien damit problemlos umgehen können. Wo sich ein Defibrillator befindet, ist durch die Abkürzung „AED“ und / oder ein grünes Hinweisschild mit Herz-Symbol erkennbar.
Wie funktioniert ein automatisierter externer Defibrillator?
Ein AED ist vereinfacht gesagt ein Kasten mit Tragegriff und Deckel, der an einen Verbandskasten oder kleinen Werkzeugkoffer erinnert. An den Kasten sind zwei Kabel angeschlossen, an deren Enden sich etwa postkartengroße Aufkleber befinden – die sogenannten Elektroden. Über sie wird das Gerät mit der bewusstlosen Person verbunden.
Ein Defibrillator ist leicht zu bedienen: Über eine eingebaute Sprachfunktion gibt er an, welche Handgriffe in welcher Reihenfolge zu tun sind. Je nach Modell helfen dabei zusätzlich ein kleiner Bildschirm oder aufgedruckte Zeichnungen.
Richtig eingesetzt, kann ein automatisierter externer Defibrillator zwei typische Ursachen für einen Kreislaufstillstand erkennen und entsprechend reagieren:
- Kammerflimmern: Dabei ziehen sich die Herzmuskelzellen zwar noch zusammen, aber viel zu schnell und unkoordiniert. Deshalb „zuckt“ das Herz nur noch und entwickelt nicht mehr genügend Kraft, um das Blut durch den Körper pumpen. In diesem Fall kann der Defibrillator einen kontrollierten Stromstoß abgeben, der das Herz wieder in einen regelmäßigen Rhythmus bringt.
- Asystolie (keine Herzaktion): Die Herzmuskelzellen ziehen sich nicht mehr zusammen; das Herz steht still. Dann hilft kein Stromstoß, sondern nur eine Herzdruckmassage. Dabei unterstützt der Defibrillator über seine eingebaute Sprachfunktion.
Funktion eines Defibrillators: a) Beispiel Aufbewahrungsort, b) Entnahme des AED-Kastens, c) AED aufgeklappt mit Elektroden-Aufklebern
Wann wird der Defibrillator eingesetzt?
Einen Defibrillator sollten Sie einsetzen, wenn Sie eine bewusstlose Person zu zweit oder mehreren wiederbeleben. Teilen Sie sich dann auf: Einer startet bereits mit der Herzdruckmassage, während die anderen Ersthelfer die 112 anrufen und den Defibrillator holen.
Wenn Sie allein Erste Hilfe leisten müssen, beginnen Sie nach dem Notruf direkt mit der Herzdruckmassage.
Wie wird der Defibrillator benutzt?
Sobald das Gerät da ist, muss es eingeschaltet und angeschlossen werden. Dabei ist wichtig: Setzen Sie die Herzdruckmassage solange fort, bis das Gerät Sie auffordert, sie zu unterbrechen. Arbeiten Sie gemeinsam: Einer macht mit der Herzdruckmassage weiter, der andere klebt die beiden Elektroden-Pflaster auf den nackten Oberkörper der bewusstlosen Person. Eine Elektrode sollte unterhalb des rechten Schlüsselbeins aufgeklebt werden, die andere an der linken Brustkorbseite unterhalb der Achselhöhle. Folgen Sie dann den Anweisungen, die Ihnen das Gerät gibt.
Anwendung eines Defibrillators: a) Anbringen der Elektroden und Herzdruckmassage, b) Schocktaste betätigen, dabei bewusstlose Person nicht berühren
Wenn der Defibrillator Kammerflimmern feststellt, fordert das Gerät Sie auf, die sogenannte Schock-Taste zu drücken, damit ein Stromstoß abgegeben werden kann. Die Schock-Taste ist häufig mit einem Blitz-Symbol gekennzeichnet. Achten Sie dabei auf die Anweisungen des Geräts. Es ist wichtig, dass weder Sie noch jemand anderes die bewusstlose Person berührt, wenn die Schock-Taste betätigt wird. Folgen Sie auch danach den Anweisungen des Defibrillators – zum Beispiel, die Herzdruckmassage fortzusetzen.
Quelle: https://www.gesundheitsinformation.de/wie-benutzt-man-einen-automatisierten-externen.3103.de.html